Einkaufskette transparent durch Blockchain

22. 05. 2018

Beruhte Logistik noch gestern auf Vertrauen gegenüber dem Lieferanten und/oder der Agentur, von der die Konformität der Produkte mit Qualitätsnormen geprüft wird, wird der Logistikprozess jetzt durch die Blockchain-Technologie transparent und übersichtlich.

Geht Ware von Hand zu Hand, sind gleichzeitig die Produktinformationen zu übergeben. Diese Angaben beeinflussen den Preis, die Qualität, die Zoll-, Logistik- und sonstige Verfahren, daher ist es von enormer Bedeutung, dass man darauf vertrauen kann.

Man vertraut Institutionen (die auch ihre eigenen Interessen verfolgen) und Papierdokumenten (bei denen es schnell zu Fehlern oder gar Fälschungen kommt). Falsche Übernahmen, ungeklärte Frachtherkunft und schlechte Qualität der gelieferten Ware sind eine alltägliche Gefahr des heutigen globalen Geschäfts. Folglich müssen sich Unternehmen vor allem auf das eigene geld- und zeitintensive Kontrollsystem verlassen.

Unabhängigkeit und Objektivität der Blockchain-Infrastruktur
Die Blockchain-Technologie beruht nicht auf Vertrauen, sondern ist unabhängig und objektiv. Sie bietet eine wirtschaftlich effiziente Lösung: leicht zugängige und nicht löschbare im dezentralisierten Register gespeicherte Aufzeichnungen. Das System beruht auf Mathematik (Kryptografie), die an sich objektiv und fair ist.

Im logistischen Blockchain-System gespeicherte Informationen können auf dem Weg der Ware entlang der Lieferkette nicht mehr geändert werden oder verloren gehen. Somit sind z.B. die aufgezeichneten Informationen über die Palette, ihre SSCC-Nummer und den Inhalt an jedem Punkt der Lieferkette eine glaubwürdige Kontrollreferenz. Die Auszeichnung über die Warenherkunft auf der Palette (z.B. "Fair Trade" oder "ökologischer Anbau") steht allen berechtigten Nutzern der Lieferkette zur Verfügung.

Einfacher Zugang zu Informationen und automatisierte Umsetzung von Vereinbarungen
Mit Blockchain ist der Zugang zu Informationen einfacher und die Anzahl der Partner unbegrenzt. Dies ermöglicht z.B. einen gezielten Abruf der Ware mit Hilfe von in Blockchainaufgezeichneten detaillierten Informationen über Komponenten sowie eine Information darüber, wo das Problem entstanden und von wem es zu beheben ist.

Zusätzliche Applikationen ermöglichen eine einfache Umsetzung von Vereinbarungen: sind alle vorprogrammierten Bedingungen erfüllt, geht z.B. das Eigentum an der Aufzeichnung an den Empfänger über. Sobald das Transportunternehmen die Zahlung erhält, wird der Anspruch an der Ware automatisch, schnell und papierlos auf ein im Voraus festgelegtes Subjekt übertragen. Dadurch sind die Transaktionen einfacher, rückverfolgbar und zuverlässig. Auf diese Weise vorprogrammierte Bedingungen werden auch Smart Contracts genannt und stellen eine sehr kosteneffiziente und objektive Art und Weise der Umsetzung von Vereinbarungen dar.

Die Geschichte mit Blockchain in der Logistik ist durchaus noch nicht abgeschlossen. Informatiker arbeiten bereits an weiteren Lösungen, die von dieser Technologie ermöglicht werden könnten.

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